Umkehrdach – Unbelüftetes Flachdach

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Das Umkehrdach ist eine innovative Flachdachkonstruktion, die in Kanada entwickelt wurde. Es zeichnet sich durch einen unkonventionellen Schichtenaufbau aus, bei dem die Wärmedämmung über der Dachabdichtung liegt. Diese Bauweise bietet zahlreiche Vorteile, darunter geringere Wärmeverluste, reduzierte Windlast und ein vermindertes Risiko für Wasserschäden.

Bei einem Umkehrdach bildet die Abdichtung die unterste Schicht, gefolgt von der Wärmedämmung und einem Kiesbelag. Es besteht aus weniger Schichten als das konventionelle Flachdach ( Warmdach ). Diese Anordnung schützt die Abdichtung vor extremen Temperatursschwankungen und UV-Strahlung, was ihre Lebensdauer verlängert. Die Dämmplatten müssen wasserfest und druckstabil sein, um ihre Funktion als Dämmstoff zu erfüllen.

Das Umkehrdach ist besonders wartungsarm und energieeffizient. Es eignet sich gut für Gebäude mit hoher Luftfeuchtigkeit im Innenraum. Trotz seiner Vorteile gibt es auch Herausforderungen, wie die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung der Entwässerung und die Auswahl geeigneter Dämmmaterialien.

Vorteile und Nachteile des Umkehrdaches

Das Umkehrdach bietet sowohl Vorteile als auch Nachteile für Bauherren und Gebäudebesitzer. Die spezielle Konstruktion beeinflusst Langlebigkeit, Wartung und Energieeffizienz.

Vorteile des Umkehrdaches

Ein Hauptvorteil des Umkehrdaches ist der Schutz der Dachabdichtung. Die Dämmschicht liegt über der Abdichtung und schützt diese vor UV-Strahlung und starken Temperaturschwankungen.

Dies führt zu einer deutlich höheren Lebensdauer der Abdichtung. Die geschützte Lage reduziert Reparatur- und Wartungskosten erheblich.

Umkehrdächer eignen sich besonders gut für begrünte Dächer. Die Kombination bietet zusätzlichen Wärmeschutz und verbessert das Stadtklima.

Die Bauweise ermöglicht eine einfache und schnelle Installation. Reparaturen und Wartungsarbeiten gestalten sich unkompliziert, da die Dämmschicht leicht zugänglich ist.

Nachteile des Umkehrdaches

Ein Nachteil des Umkehrdaches ist die begrenzte Dämmstoffauswahl. Es können nur wasserunempfindliche Dämmstoffe verwendet werden, was die Optionen einschränkt.

Die Dämmwirkung kann durch Feuchtigkeit beeinträchtigt werden. Wasser zwischen den Dämmplatten kann zu Wärmebrücken führen und die Energieeffizienz verringern.

Umkehrdächer erfordern eine sorgfältige Planung der Entwässerung. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, um die Funktionalität zu gewährleisten.

Die Konstruktion ist in der Regel teurer als herkömmliche Warmdächer. Die höheren Anfangskosten können jedoch durch die längere Lebensdauer ausgeglichen werden.

Umkehrdach - Aufbau und Materialien

Das Umkehrdach zeichnet sich durch seinen einzigartigen Schichtaufbau aus. Die Anordnung der Komponenten ermöglicht eine effektive Dämmung und Abdichtung des Flachdaches.

Die Unterkonstruktion bildet die tragende Dachkonstruktion, meist aus Stahlbeton. Darauf folgt die Dachabdichtung, die das Gebäude vor Feuchtigkeit schützt. Die Dämmschicht wird oberhalb der Abdichtung verlegt.

Häufig verwendet man Polystyrol-Hartschaumplatten oder XPS als Dämmstoffe. Diese sind wasserabweisend und druckfest. Ein Vlies wird auf die Dämmplatten gelegt, um Feinteile zu filtern.

Die oberste Schicht besteht oft aus einer Kiesschicht. Sie dient als Beschwerung und schützt die darunter liegenden Schichten vor UV-Strahlung und mechanischen Einflüssen.

Die Dachabdichtung muss besonders hochwertig sein, da sie direktem Kontakt mit Wasser ausgesetzt ist. Bitumenbahnen oder Kunststofffolien kommen häufig zum Einsatz.

Für die Dämmung eignen sich spezielle XPS-Platten. Diese extrudierten Polystyrol-Hartschaumplatten nehmen kaum Wasser auf und behalten ihre Dämmwirkung auch bei Feuchtigkeit.

Die Dämmstoffdicke wird nach den energetischen Anforderungen bemessen. Eine fachgerechte Verlegung ist entscheidend für die Funktionalität des Umkehrdaches.

Technische Details und Dämmung

Das Umkehrdach zeichnet sich durch seinen einzigartigen Aufbau aus. Die Dämmschicht wird oberhalb der Abdichtung angebracht, was sowohl konstruktive als auch praktische Auswirkungen hat.

Konstruktive Besonderheiten

Bei Umkehrdächern liegt die Dachdämmung auf der wasserdichten Schicht. Dies schützt die Abdichtung vor Witterungseinflüssen und thermischen Belastungen. Die Wärmedämmung bei Umkehrdächern besteht aus druckfesten, feuchteunempfindlichen XPS-Platten. Diese werden lose verlegt und müssen gegen Aufschwimmen und Windlasten gesichert werden.

Die Entwässerung erfolgt auf zwei Ebenen: oberhalb und unterhalb der Dämmschicht. Spezielle Dränageelemente sorgen für einen zuverlässigen Wasserabfluss und verhindern eine Beschädigung der Dämmung. Der Dachaufbau ermöglicht eine einfache Inspektion und Reparatur der Abdichtung.

Verlegung und Befestigung

Die XPS-Dämmplatten werden dicht gestoßen auf der Abdichtung verlegt. Eine Verklebung ist nicht erforderlich. Zur Lastverteilung und als Schutz vor UV-Strahlung wird eine Kiesschicht oder bei begehbaren Flächen ein Plattenbelag aufgebracht.

Die Kiesschicht sollte mindestens 5 cm stark sein und aus gewaschenen Rundkieseln bestehen. Bei Dachneigungen über 3% sind zusätzliche Maßnahmen gegen das Abrutschen des Kieses nötig.

Für Terrassen eignen sich Betonplatten auf Stelzlagern. Diese ermöglichen eine präzise Höhenanpassung und gewährleisten eine ebene Oberfläche.

Begrünung und Nutzungsmöglichkeiten des Umkehrdachs

Umkehrdächer bieten vielfältige Möglichkeiten zur Begrünung und Nutzung. Gründächer auf Umkehrdächern tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei und binden Schadstoffe.

Der Aufbau eines begrünten Umkehrdachs ermöglicht die Speicherung des größten Teils des Regenwassers. Dies entlastet die Kanalisation und fördert die Verdunstung.

Begrünungen mit niedrigwachsenden Pflanzen eignen sich besonders für Umkehrdächer. Sie benötigen wenig Pflege und trotzen der Witterung.

Intensivbegrünungen mit Stauden, Sträuchern oder sogar Bäumen sind ebenfalls möglich. Diese erfordern eine stärkere Tragkonstruktion und regelmäßige Pflege.

Neben der Begrünung lassen sich Umkehrdächer auch als Nutzflächen gestalten. Begehbare Dachterrassen oder Dachgärten bieten zusätzlichen Lebensraum.

Befahrbare Umkehrdächer finden als Parkdecks Verwendung. Sie müssen besonders belastbar sein und werden oft mit speziellen Schutzschichten ausgestattet.

Retentionsgründächer auf Umkehrdächern können große Wassermengen zwischenspeichern. Sie tragen aktiv zum Hochwasserschutz bei.

Die Kombination von Begrünung und Solaranlagen auf Umkehrdächern ist möglich. Dies steigert die ökologische und ökonomische Effizienz der Dachfläche.

Umkehrdach - Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Umkehrdach?

Ein Umkehrdach ist eine spezielle Form des Flachdachs, bei dem die Wärmedämmung oberhalb der Abdichtung liegt. Dies ermöglicht eine bessere Druckfestigkeit und schützt die Abdichtung vor thermischen Schwankungen und mechanischen Beschädigungen.

Wie funktioniert die Wärmedämmung beim Umkehrdach?

Beim Umkehrdach wird die Dämmung aus Polystyrol-Hartschaum oder ähnlichem Dämmmaterial oberhalb der Abdichtung verlegt. Diese Dämmung liegt direkt unter der Kiesschüttung oder anderen Belägen, wodurch sie vor UV-Strahlung und anderen Umwelteinflüssen geschützt ist.

Welche Rolle spielt die Entwässerung beim Umkehrdach?

Die Entwässerung beim Umkehrdach ist entscheidend, um Wasser effektiv abzuleiten und Staunässe zu vermeiden. Ein Entwässerungssystem mit Notentwässerung sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser schnell abgeführt wird, um Schäden an der Konstruktion zu verhindern.

Welche Materialien werden zur Dämmung verwendet?

Üblicherweise werden Dämmstoffe wie Polystyrol-Hartschaum mit geringer Wasseraufnahme und hoher Druckfestigkeit eingesetzt.

Kann ein Flachdach in ein Umkehrdach umgebaut werden?

Ja, ein bestehendes Flachdach kann in ein Umkehrdach umgebaut werden. Dazu wird die Wärmedämmung oberhalb der Abdichtung angebracht, was eine zusätzliche Schutzschicht gegen Umwelteinflüsse bietet.

Welche Rolle spielt das Dachvlies WA beim Umkehrdach?

Das Dachvlies WA dient als Trennlage und schützt die Dämmplatten vor mechanischer Beschädigung und sorgt für eine gleichmäßige Lastverteilung. Es ist diffusionsoffene und wird einlagig verlegt, um die Dämmung effektiv zu schützen.

Welche Bedeutung hat die Druckfestigkeit der Dämmstoffe?

Die Druckfestigkeit der Dämmstoffe ist wichtig, um Belastungen durch Kies oder andere Auflasten standzuhalten. Dadurch wird sichergestellt, dass die Dämmung ihre Form behält und weiterhin effektiv isoliert.

Kann ein Umkehrdach auch als Gründach genutzt werden?

Ja, ein Umkehrdach kann in ein Gründach umgewandelt werden. Hierbei wird die Dämmung zusätzlich durch eine Substratschicht und Vegetation geschützt, was ökologische Vorteile und eine verbesserte Wärmedämmung bietet.

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