Inhaltsverzeichnis
Grundlagen der Dichtschlämme
Zusammensetzung und Typen
Dichtschlämme bestehen hauptsächlich aus zementbasierten oder bituminösen Bestandteilen und können mit unterschiedlichen Zusätzen wie Polymeren angereichert sein, um spezifische Eigenschaften zu erreichen. Generell wird zwischen mineralischen und flexiblen Dichtschlämmen unterschieden. Mineralische Varianten sind häufig mit Fasern oder Kunststoffen verstärkt, um die Flexibilität zu erhöhen. Im Gegensatz dazu enthalten flexible Dichtschlämme spezielle Polymere, die selbst kleinere Risse überbrücken können.
Anwendungsbereiche
Der Anwendungsbereich von Dichtungsschlämme ist vielfältig: Sie dienen als Wassersperrschicht in Neubauten sowie zur nachträglichen Abdichtung im Altbau im Innen- und Außenbereich. Besondere Relevanz erhalten sie bei der Abdichtung von Kellern, Sockelbereichen, Balkonen und Terrassen, wo sie sowohl in der Spritzwasserzone als auch unterhalb der Erdoberfläche zum Einsatz kommen.
Vorteile und Eigenschaften
Dichtschlämme sind wasserdicht, teilweise wasserabweisend, und können gleichzeitig diffusionsoffen und atmungsaktiv sein, was die Verhinderung von Schimmelbildung unterstützt. Ihre besondere Flexibilität macht sie zu einer zuverlässigen Abdichtung auch bei Temperaturschwankungen und Setzungen im Bauwerk.
Vorbereitung und Anwendung
Die erfolgreiche Anwendung von Dichtschlämme setzt eine präzise Untergrundvorbereitung und die genaue Einhaltung des Auftragsverfahrens voraus. Ebenso wichtig ist die korrekte Mischung und Konsistenz der Dichtschlämme, um eine optimale Haftung und die gewünschte Abdichtungswirkung zu erzielen.
Untergrundvorbereitung
Der Untergrund muss sauber, fest und tragfähig sein. Putz, Mauerwerk, Beton oder Estrich sollten von losen Teilen, Schmutz und Ölen befreit werden. Eine gründliche Reinigung kann mittels Hochdruckreiniger, Sandstrahlgerät oder Drahtbürste erfolgen. Besonders in den Ecken ist auf ausreichende Sauberkeit zu achten. Risse und Löcher im Untergrund sind vor der Anwendung zu schließen, um eine durchgehende, dichte Schicht zu ermöglichen.Auftragsverfahren
Die Dichtschlämme wird gewöhnlich mit einer Kelle, einem Quast, Spachtel, einer Deckenbürste oder einer Glättkelle aufgetragen. Es ist darauf zu achten, dass die Dichtschlämme gleichmäßig und überlappend aufgetragen wird, sodass keine Lücken entstehen. Das Auftragen sollte in mehreren dünnen Schichten geschehen, um eine gleichmäßige Trocknung und Verhärtung zu gewährleisten.Mischung und Konsistenz
Die Dichtschlämme muss gemäß den Herstellerangaben angemischt werden. Dazu wird sauberes Wasser in die Dichtschlämme in Pulverform gegeben und so lange gerührt, bis eine homogene, klumpenfreie Konsistenz erreicht ist, die sich gut verarbeiten lässt. Ob mit Malerquast oder Rührwerk – eine sämige Konsistenz ist entscheidend für die richtige Anrührung und die Effizienz des Produkts.Trocknungsprozess nach dem Dichtschlämme auftragen
Die korrekte Trocknungszeit von Dichtschlämme ist wichtig, um eine wirksame Abdichtung zu gewährleisten. Sie hängt von verschiedenen Rahmenbedingungen ab und beeinflusst die Wasserundurchlässigkeit und Rissfestigkeit des Materials.
Trocknungszeit und Faktoren
Feuchtigkeit, Regen und Frost sind externe Einflüsse, die die Trocknungszeit erheblich beeinträchtigen können. Optimal ist eine Trocknung bei moderaten Temperaturen ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Trocknungszeit liegt üblicherweise zwischen 24 und 48 Stunden, abhängig von der Schichtdicke und den klimatischen Bedingungen wie Temperaturen und Luftfeuchtigkeit.
Schichtaufbau und -dicke
Die Dichtschlämme sollte in mehreren Schichten aufgetragen werden. Jede Schicht sollte eine Dicke von wenigen Millimetern aufweisen. Nach dem Auftragen einer Schicht muss diese ausreichend trocknen, bevor die nächste Schicht aufgetragen wird. Dabei ist zu beachten, dass jede einzelne Schicht gleichmäßig aufgebracht und die empfohlene Schichtdicke nicht überschritten wird.
Durchtrocknung und Aushärtung
Erst wenn die Dichtschlämme vollständig ausgehärtet ist, bietet sie optimalen Schutz gegen Feuchtigkeitseintritt. Der Prozess des Durchtrocknens ist nicht mit dem anfänglichen Antrocknen zu verwechseln. Die Abbindung des Materials ist ein chemischer Prozess, bei dem die Dichtschlämme ihre volle Festigkeit und Wasserundurchlässigkeit erreicht.
Probleme und Lösungen
Beim Auftragen von Dichtschlämme können verschiedene Probleme auftreten, die die Wasserundurchlässigkeit und Schutzfunktion beeinträchtigen. Folgende Abschnitte behandeln spezifische Herausforderungen und bieten praxiserprobte Lösungsvorschläge.
Feuchtigkeitsmanagement
Häufiges Problem bei der Abdichtung von Mauwerk und Sockel ist ein unzureichendes Feuchtigkeitsmanagement. Ist die Fläche zu nass, hindert es die Dichtschlämme daran, korrekt zu trocknen und eine wasserundurchlässige Barriere zu bilden. Lösungsansatz ist das gründliche Trocknen des Untergrundes und das Überwachen der Luftfeuchtigkeit während des Trocknungsprozesses. Ein effektives Feuchtigkeitsmanagement ist entscheidend, um die Haftung und Funktion der Dichtschlämme sicherzustellen.
Risse und Schäden reparieren
Risse und Schäden im Untergrund müssen vor dem Auftragen der Dichtschlämme repariert werden. Durch die Verwendung von Reparaturmörtel können Unebenheiten und Beschädigungen ausgebessert werden. Damit die Dichtschlämme optimal haften kann, ist es wichtig, dass sie auf einem ebenen und stabilen Untergrund aufgetragen wird.
Vermeidung von Schimmelbildung
Dichtschlämme trägt dazu bei, nasse Wände zu verhindern und reduziert das Risiko von Schimmelbildung. Jedoch ist eine korrekte Anwendung wichtig, um das Mauerwerk langfristig vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Dichtschlämme muss wasserdampfdurchlässig sein, um das Mauerwerk atmen zu lassen und Kondensation zu vermeiden. Eine professionelle Vorgehensweise ist zu empfehlen, um die Gefahr von Schimmelbildung effektiv zu minimieren.
Häufig gestellte Fragen zur Trocknungszeit von Dichtschlämmen
Wann ist Dichtschlämme belastbar?
Dichtschlämme wird in der Regel nach 24 Stunden belastbar. Das bedeutet, dass die Schicht dann soweit ausgehärtet ist, dass man darüber laufen, Möbel abstellen oder Fliesen verlegen kann, ohne die Dichtung zu beschädigen. Die genaue Aushärtezeit kann je nach Produkt und Umgebungsbedingungen variieren, daher sollten immer die Herstellerangaben beachtet werden.
Wann ist Dichtschlämme überstreichbar?
Dichtschlämme kann in der Regel nach 4-6 Stunden Trocknungszeit beschichtet werden. Das bedeutet, dass man darauf etwa Wand- oder Bodenbeschichtungen auftragen kann. Auch hier ist es wichtig, die spezifischen Angaben des Herstellers zu beachten, da die Trocknungszeit je nach Produkt und Umgebungsfaktoren unterschiedlich sein kann.
Wann zweite Schicht Dichtschlämme?
Eine zweite Schicht Dichtschlämme sollte erst aufgetragen werden, wenn die erste Schicht vollständig durchgetrocknet ist. Je nach Produkt und Bedingungen kann das 12-24 Stunden dauern. Erst dann ist die Oberfläche stabil genug, um eine weitere Lage aufzubringen und eine dauerhafte, zuverlässige Abdichtung zu gewährleisten.
Wann Dichtschlämme verputzen?
Dichtschlämme kann in der Regel nach 24 Stunden Trocknungszeit überputzt werden. Allerdings muss zuvor geprüft werden, ob der Hersteller eine andere Wartezeit empfiehlt. Erst wenn die Dichtschlämme vollständig ausgehärtet ist, sollte der Putzauftrag erfolgen, damit keine Schäden an der Abdichtung entstehen.